Presseschau: Von Pixeln und der Dreifaltigkeit, Tradition mal anders

Heimatabend mit Artwood Black Forest

Villingen-Schwenningen: Tradition mal anders

Trachtenträger mit Strohzylinder, Bollenhut und Schleifenkappe einmal anders interpretiert: Der bekannte Künstler und Modedesigner Jochen Scherzinger (rechts) präsentiert im Einrichtungshaus Würthner Wohnen seine Werke. Inhaber Frank Würthner freut sich. Foto: Kratt, Schwarzwälder-Bote

VS-Schwenningen (mk). Hoher Besuch bei Würthner Wohnen: Der regional bekannte Künstler und Modedesigner Jochen Scherzinger präsentierte am Donnerstagabend Werke aus seinem Label “Artwood Black Forest” – und lockte viele Interessierte ins Industriegebiet Ost.

Der bewusste Bruch zwischen Tradition und Moderne, der den Werken ihren unverkennbaren Charakter verleiht, sei nie als Provokation gedacht, sondern als persönliche Vision, verrät Scherzinger im Gespräch mit den Gästen. Fünf Kampagnen hat er mittlerweile auf die Beine gestellt, jede Serie enthält zwölf Bilder, die von Brauchtum, Tracht und Heimat handeln. Bei der Vernissage mit dabei waren Werke aus der Bilderserie Triptychon – die Dreifaltigkeitsdarstellung in Tracht – sowie Acht-Bit-Shit, inspiriert durch die Anfänge der Spielkonsolenzeit.

Mittlerweile produziert das Label 60 Prozent Kunst und 40 Prozent Kleidung. “Doch eigentlich ist Modedesign mein Steckenpferd”, gibt der Künstler aus dem Gütenbacher Hübschental zu. Ihm sei wichtig, Konzepte zu erarbeiten, die noch nie da gewesen sind. Auch die Einbindung von Gastronomie und Tourismus könne er sich vorstellen.

Schon seit einigen Jahren besteht der Kontakt zwischen Jochen Scherzinger und Frank Würthner, Inhaber von Würthner Wohnen. Erstmalig hatte er zu einer derartigen Vernissage eingeladen. Raumausstattung sei ein unentbehrlicher Bestandteil des Einrichtungshauses, Bilder passten daher perfekt hinein. “Kunst zieht nochmal ein anderes Klientel an”, meint Würthner, der sich durchaus vorstellen kann, solch eine Veranstaltung zu wiederholen. Die Werke von Jochen Scherzinger sind bis Samstag, 25. November, bei Würthner Wohnen, Steinkirchring 4, zu sehen.

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Ein Artikel aus dem Schwarzwälder Boten vom 17.11.2017. Copyright Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH.


 

Von Pixeln und der Dreifaltigkeit

Ausstellung Bei der allerersten Vernissage im Einrichtungshaus Würthner Wohnen präsentierte Künstler und Modedesigner Jochen Scherzinger Werke seiner Triptychon- und „8-Bit-Shit“-Kampagnen.

Traditionelles modern aufbereitet – auf der Vernissage „Artwood Black Forest“ bei Würthner Wohnen präsentierte Jochen Scherzinger seine Kunstwerke. 

Scherzinger ist das Paradebeispiel dafür, dass sich Handwerk und Kunst nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Der gelernte Werkzeugmechaniker und studierte Modedesigner hat sich in seinem Heimatort Hübschental im Schwarzwald mit „Artwood“ ein viel beachtetes und erfolgreiches Label aufgebaut, das Mode mit Kunst und Schwarzwälder Tradition vereint. Gerade bei seiner Mode legt das Ausnahmetalent viel Wert darauf, dass sie nicht nur den Schwarzwald repräsentiert, sondern, dass sie auch aus dem Schwarzwald kommt. So ist sein Kritikpunkt an anderen Modelabels, dass sie die beworbene Regionalität nur an der Oberfläche repräsentierten.

Eine weitere Leidenschaft des 34-Jährigen ist die Kunst. Und hier ist insbesondere die Kampagne „Fabulous Black Forest“ – tätowierte Models, die traditionelle Trachten tragen – zu nennen, an der Scherzinger noch gemeinsam mit Sebastian Wehrle arbeitete. Nach einem Eklat um die Urheberrechte haben sich die Wege von Scherzinger und seinem langjährigen Fotografen getrennt.

Seine letzte Kampagne hat der Künstler daraufhin nach eigenen Angaben selbst fotografiert. „Das ist wie bei den Affen. Wenn man lange genug zuschaut, kann man es irgendwann auch selbst“, scherzte er.

Nie mehr als zwölf Bilder Ein Merkmal seiner Werke ist, dass eine Kampagne nie mehr als zwölf Bilder umfasst. „Jedes weitere Motiv würde die anderen Bilder nur abschwächen“, erklärte Scherzinger. Im Würthner-Wohnen-Einrichtungshaus kann man nun einen großformatigen Blick auf Werke seiner Tryptichon- und „8-Bit-Shit“- Reihen werfen. „Wir wollten schon immer gemeinsam etwas auf die Beine stellen“, erklärte Frank Würthner, Inhaber von Würthner Wohnen. Der Vorsitzende der Schwenninger Motorflugabteilung lernte Scherzinger bei einer Veranstaltung im Kesselhaus der Kulturfabrik in Trossingen kennen. „Das hier ist auch die allererste Vernissage überhaupt im Haus“, betonte Würthner. Bei entsprechender Resonanz könne er sich vorstellen, hier weiter tätig zu werden. „Ich habe auch schon eines der Bilder ins Auge gefasst“, lachte der Geschäftsführer. Die Werke von Scherzinger sind bis auf zwei Exemplare noch bis Samstag, 25. November, bei Würthner Wohnen zu sehen.

Nintendo-Fan Als Triptychon werden etwa aus drei Gemälden bestehende Flügelaltare bezeichnet. Das Sakrale findet sich auch in Scherzingers moderner Interpretation, in der jeweils ein Modell aus drei Perspektiven dargestellt ist. Pure Retromanie atmen auch die Werke seiner auf „8-Bit-Shit“ getauften Reihe – auch wenn viele erst einmal die Stirn runzeln mögen. „Ich bin ein Kind der 1980er-Jahre“, erklärte sich Scherzinger, was man auch einigen seiner Tattoos ansieht. „Ich habe Nintendo geliebt.“ Die aus einzelnen Pixeln zusammengesetzten Figuren sind aber weniger an Super Mario denn an Nintendos Rollenspielreihe Zelda angelehnt, betont der Künstler/Modedesigner und verweist auf die leichte Draufsicht auf die Pixelfiguren, die allesamt Traditionelles aus dem Schwarzwald aufweisen. Da wäre der Strohzylinder aus Schönwald, die Schleifkappe aus Nordrach und der obligatorische Bollenhut aus dem Gutachtal, den man allgemein mit dem Schwarzwald assoziiert.

Interesse an anderen Bereichen habe er durchaus. So reize ihn die Gastronomie. Als Nächstes wolle sich Scherzinger aber vorerst wieder mehr seinem Steckenpferd, der Mode, zuwenden, wie er auf Anfrage sagte. Das gesamte Jahr über habe er sich nahezu ausschließlich der Kunst zugewandt, bei einer kürzlichen Modenschau habe er dann gespürt, wie es ihm wieder in den Fingern juckte. hqq 

Info

Das Würthner Wohnen, Steinkirchring 4, ist ein Schwenninger Einrichtungshaus mit Tradition. 1924 gegründet, befindet es sich heute unter Inhaber Frank Würthner in vierter Generation. Das Einrichtungshaus bietet dabei als Kompletteinrichter von Möbeln über Küchen, Böden bis hin zu Accessoires alles an, um ein jedes Zuhause stimmig auszustatten. Weitere Informationen unter www.wuerthner.de. nq

Ein Artikel aus der Südwest Presse / Die Neckarquelle vom 18.11.2017. Copyright Hermann Kuhn GmbH & Co. KG 2013.

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