Kinderbuchheldin Pippi Langstrumpf lebt in einem farbenfrohen Haus. Die Villa Kunterbunt: damals Kindertraum heute Trend. “Radiant Modernity”, zu Deutsch so viel wie freudestrahlende Moderne. Man kann ihn an der Wand ausleben, in den Möbeln oder Accessoires, nur sollte man sich für eine Kategorie entscheiden! Was man heutzutage aber dringend benötigt, ist ein Eyecatcher in der Wohnung. Lassen Sie strahlend, glänzend, leuchtend auf intensive Töne treffen. Eine moderne Villa Kunterbunt eben, nur ohne Pferd!
Am Anfang war das Licht. Und damit auch die Farbe. Was wir als Farben wahrnehmen, wird von den Strahlen des Lichts erzeugt, die von einem Körper reflektiert und absorbiert werden, abhängig von der Wellenlänge dieser Strahlen. Die unterschiedlichen Farben haben auch einen psychologischen Effekt und übertragen Empfindungen. Farben haben daher einen großen Symbolwert. Viele Empfindungen werden uns von klein auf durch unsere Kultur und die Erziehung eingeprägt. Unsere Wahrnehmung ist dazu geprägt durch Mode und Trends.
Zarte Pastelltöne, sattes Dunkelblau oder vielleicht sogar die Nichtfarbe Schwarz als Kulisse für den Lieblingsplatz zu Hause – mit Wandfarben lässt sich die Raumwirkung maßgeblich beeinflussen! Eine große Farbpalette steht bereit, um die liebsten Ecken zu betonen, den Räumen mehr Charakter zu verleihen und so jedes Zuhause persönlicher zu machen. Leider führen die vielen Regeln im Umgang mit Wandfarben aber meist nur dazu, dass doch zum ewigen Weiß gegriffen wird.
Kräftige Blau- und Grüntöne als sinnlich-gemütliche Kulisse
Ausdrucksstarke Wandfarben sind ein tolles Mittel, um bestimmte Wohnbereiche in Szene zu setzen. Dabei sind dunkle Blau- und Grüntöne erstaunlich zurückhaltend: Sie erzeugen Tiefe und Entspannung – und lassen dabei helle oder hölzerne Möbel und Wandbilder besonders schön leuchten. Blau und Grün entfalten je nach Farbabstufung eine warme oder kühle Wirkung, schaffen aber in jedem Fall eine sinnliche Kulisse, die Gemütlichkeit garantiert! Damit sind sie ideal für einen Bereich im Wohnzimmer geeignet und passen auch wunderbar ins Schlaf- oder Arbeitszimmer.
Dramatische Kontraste mit dunklen Wandfarben
Dunkelgrau und die Nichtfarbe Schwarz werden als dramatisches Mittel für die Wandgestaltung immer beliebter. Mit ihnen lassen sich starke Kontraste erzeugen; eine dramatische Kulisse für die liebsten Bereiche zu Hause. Sicher braucht es etwas Mut, zu den dunkelsten Farben für die Wandgestaltung zu greifen, doch ein paar Tipps führen zu beeindruckend schönen Ergebnissen.
Dunkles Blau, Grau und Schwarz eignen sich hervorragend, um mit den Proportionen eines Raums zu spielen. In großen Räumen kann damit ein bestimmter Bereich, zum Beispiel die Wohlfühlzone rund ums Sofa, besonders betont werden. Auch in kleinen Räumen darf beherzt zu dunklen Wandfarben gegriffen werden: Der Flur oder die Gästetoilette eignen sich beispielsweise gut für einen kräftigen Farbanstrich, weil dieser immer mehr Ausdrucksstärke verleiht und die angrenzenden Räume einladender und weiter macht.
Rosé geht nur im Mädchenzimmer? Ein neuer Wandfarbentrend beweist das Gegenteil: Der sanfte Farbton bildet eine tolle Leinwand für Lieblingsdinge in der ganzen Wohnung. Rosé lässt sich wunderbar kombinieren und passt zu sanften Skandi-Looks genauso gut wie zu modernen Einrichtungsideen mit starken Kontrasten. Am besten nur einen Teil der Wand Rosé streichen und davor die liebsten Deko-Objekte ausstellen.
Seien Sie individuell, werden Sie kreativ und setzen Sie Akzente. Tun Sie sich etwas Gutes und holen sich Farbe in die Wohnung. Ihre Laune wird es Ihnen danken, die Anzahl Ihrer Neider wird größer.
Wand Weiß – Möbel farbig
Akzente setzen
Um sich für eine Wandfarbe zu entscheiden, lohnt es sich, mit bereits vorhandenen Möbeln und Wohnaccessoires eine Art Moodboard zusammenzustellen, um dazu verschiedene Wandfarben auszuprobieren. Wird sich lange im Raum aufgehalten, empfiehlt sich eine harmonische Farbpalette, denn die sorgt für eine entspannte Atmosphäre. Harmonisch bedeutet, eine Farbwahl aus im Farbkreis benachbarter Farbtöne für Wände, Böden und Decken. Darauf sollten auch Möbel und Wohntextilien abgestimmt werden. Eine harmonische Farbgestaltung lässt den Raum auch größer wirken – klappt übrigens auch mit dunklen Wandfarben.
Es gibt mehr als das ewige Weiß
Die Wirkung der einzelnen Farben
Im Folgenden ein prägnanter Überblick über die wichtigsten Farben und ihre häufigsten Assoziationen.
Rot: hat Signalwirkung und erzeugt Aufmerksamkeit. Was in Rot gestaltet ist, ist ein Hingucker. Rote Elemente wollen auffallen.
Gelb: wirkt heiter und fröhlich. Sie ist die hellste und leuchtendste der vorgestellten Farben.
Orange: steht für Energie, Freude und Wärme.
Violett: hat die Wirkung von zwei Farben – Rot und Blau. Sie kombiniert die Stabilität des Blaus und die Energie des Rots. Violett umgibt eine kreative, phantasievolle, magische Aura.
Grün: wirkt lebendig und natürlich.
Blau: ist die Lieblingsfarbe der Deutschen. Sie bleibt trotz ihren Farbabstufungen ihrem Charakter treu: still, entspannend, vertrauensvoll, verlässlich, stark.
Schwarz: Wenn kein Licht mehr da ist, ist es Schwarz. In Designs wirkt Schwarz sehr kontrastreich und gibt den Elementen eine besondere Bedeutung.
Grau: Die „graue Maus“ unter den Farben ist zurückhaltend. Sie eignet sich als Ergänzung und Kontrast zu einer kräftigen Farbe. Grau ist modern und edel.
Richtet man eine Wohnung ein, muss man sich immer auch für eine Farbpalette entscheiden. Die Auswahl ist endlos – aber es gibt Kombinationen, die immer gut funktionieren. Will man etwa knackige Farben ins Spiel bringen, aber keinesfalls eine bunte Wohnung, sollte man den Hintergrund dezent halten – Erdtöne, Weiß oder Grau. Vor ihnen kommen Farbakzente wunderbar zur Geltung, ohne den Raum zu dominieren. Das Ergebnis ist quasi ein mattes Bunt.
So und jetzt dürfen Sie gestalten.